"Neue Wege in der berufsqualifizierenden Sprachförderung" Fachkongress am 23. & 24. Mai 2022

Am 23. & 24. Mai 2022 ist es wieder so weit – der Kongress „Neue Wege in der berufsqualifizierenden Sprachförderung“ geht in die 4. Runde. Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration laden wir, die GFFB gGmbH, in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der IHK Frankfurt am Main, Sie herzlich dazu ein. Mit Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, aus Jobcentern sowie dem Bildungs- und Sozialsektor  diskutieren Sie Fragestellungen rund um das Thema Sprachförderung im Kontext von Qualifikationserwerb, Qualitätssicherung, Fachkräftemangel, digitalem Fortschritt und den arbeitsmarktpolitischen Potenzialen von Mehrsprachigkeit.

Der Kongress richtet sich an alle Personengruppen, die europaweit in unterschiedlichen Bereichen an zukunftsorientierten Lösungen arbeiten. Hierzu zählen Akteur*innen aus den Bereichen Qualifizierung, Ausbildung, und Berufsschule, Sprachförderkräfte, Fach- und Führungskräfte aus den Verwaltungen, Jobcentern und der Bundesagentur für Arbeit, Wissenschaftler*innen, Fachexpert*innen sowie Bildungsmanager*innen, Unternehmensleitungen, Führungs- und Fachkräfte im Personalmanagement, Trainer*innen und Interessierte aus anderen Fachdisziplinen.

Weitere Details zu den Impulsvorträgen und Workshops entnehmen Sie bitte dem Programm. Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Gefördert wird die Veranstaltung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Hessen.

Bitte beachten Sie: Aufgrund der Vielzahl von Anmeldungen sind die Workshops am 24. Mai bereits ausgebucht. Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme haben, können Sie am 23. Mai während des Kongresses am Infotresen noch einmal nachfragen, ob kurzfristig Plätze freigeworden sind. 

Programm 23. Mai 2022

Veranstaltungsort: Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main

Gesamtmoderation: Aisha Camara

09:00 – 09:45

Eröffnung

  • Stefanie Kaulich, Vizepräsidentin der IHK Frankfurt am Main
  • Aydan Özoguz, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Berlin
  • Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, Wiesbaden

09:45 – 10:30

Berufliche Sprachförderung aus internationaler Perspektive

10:30 – 11:00 

Kaffeepause

11:00 – 11:30

Das hessische Modell:

Arbeitsmarktförderung auf neuen Wegen

Sprachförderung als Qualifizierung (Qualität) für den Beruf

  • Dr. Christian Mittermüller, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Wiesbaden
  • Prof. Dr. Jörg Roche, Ludwig-Maximilians-Universität München

11:30 – 12:30

Berufsqualifizierende Sprachförderung in der Praxis

Qualität sichert den Erfolg – Einblicke in die Praxis

12:30 – 12:45

Poetry Slam: Fathiya Galaid 

12:45 – 13:30

Mittagspause

15:30 – 16:00

Kaffeepause

16:00 – 16:30

Präsentation der Forenergebnisse

16:30 – 18:00

Wohin geht der Weg? Politik, Bildung, Chancengleichheit und Integration – Berufsqualifizierende Sprachförderung als Zukunftsaufgabe

  • Impuls: Egbert Holthuis, EU-Kommission
  • Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Jobcenter Frankfurt am Main
  • Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin und Dezernentin für Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt
    Stadt Frankfurt 
  • Dr. Christian Mittermüller, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
  • Uta Saumweber-Meyer, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

18:00

Verabschiedung

ab 19:30

HABS Networking-Party – Kennenlernen und Netzwerken mit dem Team Hessen der Hessischen Agentur für Berufsqualifizierende Sprache und allen Kongressteilnehmer*innen

Veranstaltungsort: GFFB gGmbH, Hinterhof der Mainzer Landstraße 349, 60326 Frankfurt am Main

Programm 24. Mai 2022

Veranstaltungsort: GFFB gGmbH, Mainzer Landstraße 349, 60326 Frankfurt am Main

11:00 – 11:30

Kaffeepause

13:00 – 14:00

Mittagspause

In unserem World-Café im Hinterhof können Sie preiswert und gut zu Mittag essen.

Foren am 23. Mai 2022

In den Foren haben Sie die Chance, mit Expert*innen zu folgenden Themen zu diskutieren:

Zur Standardisierung berufsqualifizierender Sprachvermittlung – Das neue hessische Qualitäts- und Fördermodell im Stresstest

Moderation: Marie Pittenauer

Aktive:

Dörte Ahrens, Hessische Agentur für berufsqualifizierende Sprachförderung i.Gr.

Anna Kamm, diakoneo Fürth

Hilke Lindner, Ludwig-Maximilians-Universität München

Christian Spahn, Weiterbildung Hessen, Frankfurt am Main

Britta Uihlein, BAFF-Frauen-Kooeration gGmbH, Darmstadt

Berufsqualifizierende Sprachbildung und Sprachförderung erfolgen im Quartären Bildungsbereich oft als integrierte Sprachförderung in arbeitsmarktfördernden Maßnahmen. Zwei Aspekte sind hier relevant: 1) In den arbeitsmarktfördernden Maßnahmen werden die didaktischen Formate der Sprachförderung individuell durch Bildungsträger entwickelt, so dass ein breites Angebotsspektrum ohne einheitliche Qualitätsbasis entsteht, 2) Die Sprachförderung wird vielfach durch Quereinsteiger mit unterschiedlichen Qualifikationen durchgeführt.

Das Forum bietet die Möglichkeit, hierüber mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Neben Berichten aus der Praxis stehen folgende Fragen zur Diskussion: 1) Mit welcher Unterstützung gelingt Bildungsträgern Sprachförderung in arbeitsmarktfördernden Maßnahmen nach Qualitätsstandards? 2) Wie wirken sich Rahmenbedingungen auf diese Integration aus?

Digitales Lernen und Lehren – Kompetenzen, Lösungen, Materialien für die berufsqualifizierende Sprachvermittlung

Moderation: Dr. Carmen Colinas

Aktive:

Dr. Harpreet Cholia, GFFB gGmbH, Frankfurt am Main

Merima Džaferović, GFFB gGmbH, Frankfurt am Main

Prof. Dr. Hannes Schröter, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V., Bonn

Björn Schulz, ARBEIT UND LEBEN Berlin-Brandenburg DGB/VHS e.V., Berlin

Holger Strehlau, digiFORT g GmbH, Kassel

Die Corona-Pandemie hat nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch in der Bildungsarbeit zu gravierenden Veränderungen geführt. Lernen im virtuellen Raum wurde für Bildungsanbieter*innen zu einer Notwendigkeit, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Das Forum beschäftigt sich mit den Erfahrungen und Auswirkungen dieser Entwicklung auf die berufsqualifizierende Sprachförderung. Über welche Kompetenzen müssen Lehrende und Lernende verfügen, um im virtuellen Raum miteinander zu arbeiten? Am Beispiel des Europäischen Referenzrahmens zum Erwerb digitaler Kompetenzen werden Ansätze einer sprachsensiblen Vermittlung aufgezeigt. Ein wachsendes Angebot an Online-Tools, APPs, Videos oder Lernplattformen soll hinsichtlich seiner Verwertbarkeit für die berufsqualifizierende Sprachförderung insbesondere unter Qualitätskriterien diskutiert werden.

Spielend und virtuell zu Beruf und Sprache? – Mit Serious Games und virtuellen Realitäten zu optimierten Kompetenzen

Moderation: Prof. Dr. Michael Heister, Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn

Aktive:

Prof. Dr. Linda Breitlauch, Hochschule Trier 

Giulio Crocco, GFFB gGmbH, Frankfurt am Main

Dr. Stefan Göbel, Technische Universität Darmstadt

Isabel Hoffmann, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Prof. Dr. Oliver Korn, Offenburg University of Applied Sciences 

Benjamin Schnitzer, KORION Interactive GmbH, Ludwigsburg

Games sind weit verbreitet und eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Generationenübergreifend sind die Nutzung von Controllern oder Spiele wie Tetris oder Candy Crush bekannt. Ob Games oder Virtual Reality Szenarien auch für den Einsatz in der berufsqualifizierenden Sprachförderung einen Mehrwert bringen können, soll ein Schwerpunkt dieses Forums sein. Neben den Fragen der Finanzierbarkeit solcher Angebote und der Zusammensetzung multi-professioneller Entwicklungsteams wird es auch um die Diskussion von Qualitätskriterien bei der Spieleentwicklung im Bildungskontext gehen. Hierzu werden Beispiele aus den Bereichen Gamification, Serious Games und Virtual Reality aufgezeigt und gemeinsam mit Vertreter*innen aus Forschung, Bildung und Entwicklung das Potenzial für die berufsqualifizierende Sprachförderung diskutiert.

Brennpunkt Sprachen – und Kultur-Kapital – Zum konstruktiven Umgang mit Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität in Arbeitsmarkt und Weiterbildung

Moderation: Marion Kuchenny

Aktive:

Dr. Mohcine Ait Ramdan, Ludwig-Maximilians-Universität München

Prof. Dr. Ulrich Bauer, Hochschule Kempten

Dr. Andrea DeCapua, Tampa/USA

Anastasiia Dmitrieva, Ludwig-Maximilians-Universität München

Olessia Götzinger, GFFB gGmbH, Frankfurt

Dr. Tina Krennmayr, Vrije Universiteit, Amsterdam/NL

Prof. Dr. Jörg Roche, Ludwig-Maximilians-Universität München 

Unterschiedliche Lern- und Arbeitskulturen bieten oft ungenutzte Potentiale im Beruf, aber auch komplexe Herausforderungen beim Erwerb fachlicher und sprachlicher Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung.

Das Forum beleuchtet die Rollen und Erwartungen unterschiedlicher Lern- und Berufskulturen und zeigt Wege auf, wie Differenzen überbrückt werden können, ohne sie auflösen zu müssen. Am Beispiel der mehrsprachigen und mehrkulturellen Kommunikation im Pflegebereich wird zudem illustriert, wie stark unsere Sprachen unterschiedliche Wahrnehmungen und Perspektivierungen in mannigfaltigen Bildern (konzeptuellen Metaphern) ausdrücken, die hohe Kompetenzen in der Vermittlung zwischen bildlichen Sprachkulturen verlangen. Ein kurzer Überblick über aktuelle Lehrmaterialien zeigt, wo die Lehrmittelproduktion (und die Unterrichtsmethodiken) heute im Bereich der Sprachkultur-Vermittlung positioniert sind und wohin sie sich noch entwickeln müssen.

Auf der Suche nach Fachkräften: Die Rolle von Unternehmen und strategischen Netzwerken bei der arbeitsorientierten und berufsqualifizierenden Sprachförderung

Moderation: Dr. Brigitte Scheuerle, IHK Frankfurt am Main

Aktive: 

Iris Beckmann-Schulz, Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch, Hamburg

Gürkan Gür, Mercure Hotel, Stuttgart

Marion Freddy Krämer, DEHOGA Hessen, Frankfurt am Main

Johanna Schneider, Evangelische Hochschule Dresden

Dr. Sabine Schwarz, Lernende Region Netzwerk Köln

Barbara Wagner, GFFB gGmbH, Frankfurt am Main

Auf der Suche nach Fachkräftepotenzial nehmen Unternehmen vermehrt auch diejenigen in den Blick, die sprachlich Unterstützungsbedarf haben. Oft fehlen auch noch fachliche Qualifikationen, die gleichzeitig mit der Berufssprache erworben werden müssen. Hierbei sind Unternehmen häufig auf sich allein gestellt, vielfach fehlen hierzu noch die fördertechnischen Rahmenbedingungen und auch geeignete Weiterbildungsanbieter. In dem Workshop sollen die Anforderungen von Unternehmen mit den Hilfestellungen von Förderinstitutionen wie auch den Bildungsangeboten abgeglichen sowie Konzepte einer regionalen strategischen Vernetzung vorgestellt werden.

Workshops am 24. Mai 2022

Workshops I (9:30 bis 11:00 Uhr)

Mit der Produktdatenbank Alphabetisierung und Grundbildung (PAG) entsteht ein digitales Angebot, das Lehrende und Planende bei der Suche nach geeigneten Materialien für die Arbeit mit gering literalisierten Personen unterstützt. Die berufsqualifizierende Sprachförderung und arbeitsorientierte Grundbildung sind bedeutende Themengebiete im Materialbestand der PAG. Der Beitrag möchte anhand einer Beta-Version in die Nutzung der PAG einführen.

Digitale Kompetenzen sind in allen Bereichen des Lebens eine wichtige Grundlage für gesellschaftliche Beteiligung und berufliche Integration. Das Projekt digitalwomen hat sich zum Ziel gesetzt, insbesondere zugewanderten Frauen mit Sprachproblemen digitale Kompetenzen auf Grundlage des Europäischen Referenzrahmens für Digitalisierung mit integrierter Sprachförderung zu vermitteln.
In diesem Workshop bekommen Sie die Möglichkeit, unser sprachsensibles Bildungsangebot näher kennenzulernen, die selbstentwickelten Lernmaterialien auf unserer Lernplattform praktisch zu erproben und mit den Expert*innen des Projektes ins Gespräch zu kommen.

Arbeitsmarktfördernde Maßnahmen bereiten auch Migrantinnen und Migranten auf Ausbildung oder Beruf vor. Deshalb integrieren Bildungsträger Sprachförderung in ihre Maßnahmen. Um hier ein einheitliches Qualitätsniveau zu erreichen, fördert das Land Hessen die Entwicklung von Qualitätsstandards. Im Workshop werden die Projektergebnisse der Universität München (LMU) vorgestellt und diskutiert.

Szenarienbasiertes Arbeiten hat sich in den letzten Jahren sehr gut bewährt, wenn es darum geht, berufssprachliche Kompetenz aufzubauen und zu evaluieren. In diesem Workshop wird das Prüfungsformat B2 Pflege vorgestellt, das auf der Grundlage des GMK-Beschlusses 2019 im Auftrag der fünf norddeutschen Bundesländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern entwickelt und erprobt wurde und 2023 in Anerkennungsverfahren in diesen Bundesländern als regelhafte Prüfung zum Einsatz kommen soll.

Am Beispiel des Web Based Training eVideo diskutieren wir im Workshop folgende Fragen: Wie schafft man im Unternehmen bzw. während der Arbeit Lernsituationen? Wie können Beschäftigte unkompliziert Wissen, das sie unmittelbar benötigen, abrufen? Gerade beim Verbessern von Sprachkompetenzen gehen Lernen und Anwendung Hand in Hand und geeignete Lernsettings verbinden digitale und analoge Materialien.

Thema dieses Workshops ist der berufsbezogene DaF-Unterricht für Erzieher*innen. Das Angebot an Kursen und Lehrwerken ist hier noch deutlich kleiner als z.B. für Pflegekräfte. Daher greifen wir verstärkt auf eigene Unterrichtskonzepte und -materialien zurück. Dabei beschäftigen uns u.a. die Bedarfsermittlung, die Verwendung authentischer Materialien und die gezielte Vorbereitung berufsspezifischer Kommunikationssituationen.

Workshops II (11:30 bis 13:00 Uhr)

Sprachsensibles Unterrichten bedeutet, fachliches und sprachliches Lernen miteinander zu verknüpfen. In Lehr-Lernkontexten mit heterogenen sprachlichen Kompetenzen der Lernenden brauchen Sprachlehrkräfte daher Material, das sprachlich und inhaltlich auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt ist. Texte, die mit normalen Suchmaschinen gefunden werden, sind jedoch gerade für Erwachsene mit niedrigen schriftsprachlichen Kompetenzen häufig zu schwierig. Zudem nimmt die Recherche von Sprachlernmaterial für die Lehrkräfte viel Zeit in Anspruch.  KANSAS ist eine kostenlose und frei zugängliche Suchmaschine, die Lehrkräfte dabei unterstützen soll, auf einfache Weise kompetenzadaptive und authentische Sprachlerntexte im Internet und in einem elektronischen Textkorpus, dem Alphakorpus, zu recherchieren. In unserem Workshop stellen wir die Funktionsweise von KANSAS vor und erörtern, wie das Tool für sprachsensibles Unterrichten eingesetzt werden kann. Die Teilnehmenden können die Suchmaschine ausprobieren und ihre Erfahrungen diskutieren.

Am Beispiel der Entwicklung eines spielerischen Zugangs im Hotelbereich werden in diesem Workshop Potentiale, Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungsaspekte, aber auch Grenzen von Serious Games diskutiert. Mit welchen Kosten und Entwicklungszeiten ist zu rechnen? Welche Kompetenzen sind notwendig und lohnt es sich, das Thema auch mit geringem Budget anzugehen? Wie bewerten Lehrkräfte und Teilnehmer*innen das spielerische Angebot in der berufsqualifizierenden Sprachförderung? Weiterhin sollen Handlungsempfehlungen zur Entwicklung und Nutzung von qualitativen Serious Games sowie Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden.

Die Sprachkompetenz zugewanderten Beschäftigter ist ein zentrales Thema für Unternehmen und Betriebe, die internationale Fachkräfte beschäftigen (möchten). Allgemeinsprachliche Deutschkurse bereiten in der Regel nicht in ausreichendem Maß auf die sprachlichen Anforderungen der jeweiligen Arbeitsumgebung vor. An dieser Stelle setzt die kommunikative Bedarfsermittlung am Arbeitsplatz an. Das Instrument hat sich eine differenzierte gemeinsame Analyse der Anforderungen betrieblicher Kommunikation zum Ziel gesetzt.
Im Workshop werden Ergebnisse von betrieblichen Bedarfsermittlungen vorgestellt, die im Rahmen des IQ Netzwerks durchgeführt wurden und Anforderungen an betriebliche DaZ Lernangebote im Betrieb diskutiert.

Bei der Interaktion zwischen Polizeibeamt*innen und Migrant*innen kommt es regelmäßig zu fehlgeleiteter Kommunikation, die in einigen Fällen zu einer Eskalation führt. Meist sind mangelnde Sprachkenntnisse und Vorurteile der Grund dafür. Durch den Einsatz einer mehrsprachigen Kommunikations-App sollen Polizeibeamt*innen in Zukunft besser auf solche Situationen reagieren können. Der Workshop erklärt das Konzept und bespricht erste Ergebnisse der Pilotisierung.

In unserem Workshop erleben Sie in einer praktischen Übung, was Lernszenarien sind und wie die Bildungsprofis mit diesen arbeiten. Im Anschluss hält Frau Wojciechowska einen kurzen Impulsvortrag über die Methodik und Einbettung der Szenarien in das Curriculum unseres Projekts, das unsere Teilnehmende auf eine Ausbildung in der Gesundheitsbranche vorbereitet. Anschießend möchten wir unsere Erfahrungen und Ergebnisse mit Ihnen diskutieren.
Zielgruppe sind langzeitarbeitslose Menschen mit sprachlichem Förderbedarf jeden Alters. Die Teilnehmenden sind heterogen zusammengesetzt, sowohl bezogen auf ihre Lebens- und Lernerfahrungen als auch auf ihre kulturellen Hintergründe.

Die Materialien sind durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen entstanden. Herr Schabulke unterstützt Lehrende, Deutschkenntnisse für den pflegerischen Arbeitsalltag handlungsorientiert und anwendungsbezogen zu vermitteln. Starthilfe für Berufskraftfahrer:innen kommt zum Einsatz, wenn Lehrende ihre Teilnehmenden auf die Qualifizierung für Berufskraftfahrer:innen vorbereiten möchten.

Workshops III (14:00 bis 15:30 Uhr)

Im BMBF-geförderten Modellprojekt #ABCforJobs sollen gering literalisierte Beschäftigte und Erwerbslose schriftsprachliche Kompetenzen aufbauen. Es wurde ein multiprofessionelles Netzwerk gebildet, um strukturelle Herausforderungen (z. B. geringer Fokus auf Schriftsprachförderung in Unternehmen und Arbeitsvermittlung) gemeinsam zu lösen. Dieses Zusammenarbeitsmodell (Rollen, Methoden) wird im Workshop vorgestellt und diskutiert.

Nachqualifizierung wird in Berlin von SANQ e.V. und von EMSA (ehemals QSInova) im Regelsystem zur Weiterbildung des SGB II und SGB III erfolgreich umgesetzt. Im EMSA Netzwerk von Bildungsträgern zielt IFSL darauf ab, Lernende mit Deutschkompetenzen ab B1 (GER) zur Externenprüfung zu führen. Erfahrungen in der Umsetzung fließen ein in das „Berliner Modell für integriertes Fach- und Sprachlernen in der beruflichen Bildung“. Mit der Veröffentlichung der Projektergebnisse setzt EMSA Impulse für einen Transfer auf andere Berufe oder Lerninhalte.

Das Lernen durch und mit digitalen Medien hat in Krisenzeiten einen enormen Aufschwung erlebt. Doch wie kann der Mehrwert digitaler Lernmedien auch über Zeiten der Corona‐ Pandemie hinaus nachhaltig im Kontext berufsqualifizierender Sprachförderung genutzt werden? Anhand eines Best‐Pracice‐Beispiels berichten wir, wie wir diese Vision im Landesprojekt Wirtschaft integriert bereits verfolgen.

Im Workshop werden Lehr- und Ausbildungspläne vorgestellt und Lernszenarien für die neuen Pflegeberufe vorgestellt. Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in die Gestaltung pflegefachlicher und -sprachlicher Handlungsziele und deren Funktionen im betrieblichen Ausbildungsplan und Curriculum.

In dem Workshop wird ein Förderkonzept zur Förderung beruflichen Schreibens im Übergangssystem präsentiert, das im Rahmen des Projekts KOFISCH (Kompetenzförderung im Schreiben) entwickelt wurde. Das Konzept basiert auf empirischen Felduntersuchungen (Interviews, Hospitationen in der Werkstatt und im Berufskolleg, Analyse der Schreibanlässe und Textbewertungen) aus der sprachdidaktischen sowie erziehungswissenschaftlichen Perspektive.

Teilnehmende, die eine begrenzte oder unterbrochene Schulbildung in ihren Biografien aufweisen, erleben oft erhebliche Herausforderungen, wenn sie im deutschsprachigen Bildungs- und Ausbildungskontext mit einer Unterrichtskultur konfrontiert werden, die mit unterschiedlichen Ausprägungen auf (oft abstrakter) Schriftlichkeit basiert. Im Workshop wollen wir erarbeiten, wie Lernende mit begrenzter oder unterbrochener Schulbildung adäquat gefördert werden können, insbesondere wenn sie schnell in die Arbeitswelt einsteigen möchten und sie durch Aus- und Weiterbildung nach beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten suchen. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Auseinandersetzung mit wichtigen Diskrepanzfaktoren sowie Erwartungen von Lehrkräften und Curricula stattfinden, um anschließend Ansätze zu besprechen und zu reflektieren.

Wie kommen Lernende und Ehrenamtliche zusammen? Was braucht man für eine ehrenamtliche Lernbegleitung in der Grundbildung? Welche Ansätze gibt es? Vor dem Flintergrund des bundesweit vernetzten Entwicklungs- und Erprobungsprojekts, gibt der Workshop Einblick in das Zusammenspiel von fachdidaktischer Begleitung, Ehrenamtskoordination und sozialräumlicher Verortung.

Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds und aus Mitteln des Landes Hessen gefördert.